Mit offenen Augen durch die Natur
11.08.2025

Annas Aufgabenfelder Was gibt es als Rangerin zu tun?
"Ein Großteil meiner Arbeit spielt sich draußen ab – mitten in der beeindruckenden Natur des Kleinwalsertals", erzählt Anna, Rangerin im Kleinwalsertal. Ihr Auftrag: die Natur- und Kulturlandschaft beobachten, dokumentieren und schützen. Dabei prüft sie unter anderem, ob bestehende Lenkungsmaßnahmen greifen – etwa, ob ausgewiesene Wald-Wild-Schongebiete von Skitourengeher*innen respektiert werden.
Auch im Sommer ist Anna aktiv im Einsatz: Sie koordiniert Freiwilligenaktionen, bei denen gemeinsam Wege saniert und sensible Lebensräume gepflegt werden. „Diesen Sommer waren wir zum Beispiel im Ifengebiet unterwegs, um Wanderwege instand zu setzen. Außerdem haben wir an der Breitach das invasive Springkraut – einen sogenannten Neophyten – entfernt.“ Ein Einsatz für die Natur, der mit jeder Aktion sichtbar Wirkung zeigt. Doch die Arbeit geht weit darüber hinaus. Sie ist Vermittlerin zwischen Jäger*innen, Landwirt*innen, Hüttenwirt*innen und Grundeigentümer*innen und sorgt dafür, dass alle Interessen aufeinander abgestimmt werden.
Annas arbeitsmittel Was nimmst Du immer mit auf tour
"Ich versuche, in meinem Rucksack alles dabeizuhaben, was ich im Gelände brauchen könnte", sagt Anna – und lacht, denn ihre Ausrüstung ist vielseitig wie ihr Alltag. Von Regenjacke und Sonnenschutz über Fernglas und Reparatur-Kit mit Kabelbindern bis hin zu einem Müllbeutel: Für jede Situation ist sie vorbereitet. Eine Wäscheklammer hat sie inzwischen auch immer dabei – um Müll aufzuheben, ohne ihn direkt anfassen zu müssen. "Wenn ich das schon eklig finde, wie schlimm muss es dann für die Tiere sein, deren Lebensraum durch achtlos weggeworfenen Müll verschmutzt wird?", fragt sie nachdenklich. Bei Einsätzen, bei denen neue Hinweisschilder montiert werden, gehören auch ein Akkuschrauber, Schrauben und eine spezielle Teleskopleiter zur Standardausstattung. "Die Leiter ist eigentlich für Dachzelte gedacht – sie lässt sich zusammenschieben und mit Expandern am Rucksack befestigen. So bin ich flexibel unterwegs, ohne eine sperrige Leiter mitschleppen zu müssen." Und natürlich immer mit dabei: ihr Arbeitshandy. "Darauf habe ich hunderte Fotos – vor allem von Schildern, die ich dokumentieren oder nachkontrollieren muss."
Übrigens das Bild mit Annas Ausrüstung ist während der "Gepäckkontrolle" für das Bergwelten Magazin entstanden.
Annas arbeitstag Mischung aus Natur und büro
"Mein Tag beginnt immer im Walserhaus in Hirschegg", erzählt Anna. Dort plant sie ihre Touren und erledigt die nötigen Dokumentationen. Danach startet sie hinaus in die Natur. Je nachdem, wie lange die Tour dauert, kehrt sie zum Mittagessen ins Büro zurück – oder macht nach der Tour direkt Feierabend. Und wie könnte es anders sein? Auch in ihrer Freizeit verbringt Anna am liebsten Zeit draußen in der Natur.
Annas Lieblingsaufgabe & Herausforderungen Besonderheiten bei der Arbeit
"Am meisten schätze ich es, so viel draußen in der Natur zu sein und ihre Schönheit auch in meinem Beruf genießen zu können. Da kann ich mich gar nicht auf eine spezielle Lieblingsaufgabe festlegen", sagt Anna. Besonders spannend und herausfordernd wird es für sie, wenn Schilder montiert werden müssen, die schwierig anzubringen sind. "Dann ist oft viel Kreativität gefragt, um eine passende Lösung zu finden."
ANNAS HAUPTEINSATZORTE hIER KANNST Du anna treffen
"Ich bin vor allem in den Seitentälern unterwegs – je nach Saison auf Wanderwegen im Sommer oder auf bekannten Skitourenrouten im Winter", erzählt Anna. "Außerdem gibt es regelmäßig Veranstaltungen wie "Triff die Rangerin", bei denen ich Interessierten gerne spannende Einblicke gebe – zum Beispiel über Müll und seine Verrottungszeiten oder andere Naturschutzthemen."
ANNAS EINFLUSS AUF DAS KLEINWALSERTAL wARUM IST DIE ARBEIT SO WICHTIG?
"Als Rangerin bin ich der direkte Draht zwischen Menschen und Natur", sagt Anna. "Ein persönliches Gespräch wirkt oft viel mehr als ein Flyer." Außerdem ist es wichtig, die Natur und ihre Infrastruktur regelmäßig zu überprüfen: Nach einem langen Winter müssen alle Schilder für den Sommer gut sichtbar und intakt sein – und umgekehrt.
Außerdem sammelt Anna wertvolles Feedback und bringt dieses in die "Natur bewusst erleben"-Initiative ein – ein Zusammenschluss, der einen respektvollen Umgang mit der Natur und untereinander fördert, der der Natur Gehör verschafft und uns hilft, zukünftig noch achtsamer zu handeln.